Linda Ammann (Gerlach)

Postdoc
Institut für Asian- und Afrikawissenschaften
Humboldt-Universität zu Berlin

E-Mail: linda.ammann@hu-berlin.de

Georgenstr. 23, 10117 Berlin

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Sprache und Identität: Reaktionen lokaler Sprachen und ihrer Sprecher auf Veränderungen ihres physischen und emotionalen Lebensraumes

Linda Ammann

Projektbeschreibung

In diesem Postdoc-Projekt wird untersucht, ob die Veränderungen, die durch kleine und große Infrastrukturprojekte der BRI verursacht werden, Auswirkungen auf das Sprachverhalten der Menschen und/oder ihre Interaktion mit ihrem Lebensumfeld haben. Es gibt viele Studien, die sich mit der Korrelation von Globalisierung (d. h. Einflüsse von Medien/Internet, mehrsprachige urbane Handelszentren, Einflüsse von Kolonialsprachen usw.) und Sprachwandel und Sprachvitalität befassen (siehe z. B. Vigouroux & Mufwene 2008) sowie einige Studien über die Sprachplanungspolitik und ihren Einfluss auf die Sprachen entlang der BRI (siehe z. B. Gao 2020). In diesem Projekt möchte ich von der globalen Perspektive auf spezifische lokale Szenarien „heranzoomen“ und die Auswirkungen globaler Projekte wie der BRI auf ausgewählte lokale Gemeinschaften und ihre Sprachen untersuchen. Zentrale Forschungsfragen sind, ob es einen Zusammenhang zwischen neuer/besserer Infrastruktur und sprachlichem Wandel (d.h. Sprachgebrauch, L2-Spracherwerb usw.) in städtischen und ländlichen Gebieten gibt und ob (und wie) infrastrukturelle und sprachliche Veränderungen die Identitäten der Menschen beeinflussen. Das Projekt wird mit der Unterstützung von Prof. Tom Güldemanndurchgeführt.

Gao, Yang. 2020. How the Belt and Road Initiative Informs Language Planning Policies in China and among the Countries along the Road. Sustainability 12, 5506.
Vigouroux, Celine B. & Salikoko S. Mufwene (eds.) 2008. Globalization and Language Vitality – Perspectives from Africa. London/New York: Continuum International Publishing Group.

Forschungsschwerpunkte

Vita

Linda Ammann (Gerlach) studierte zunächst Linguistik und Afrikanistik an der Universität Leipzig und wechselte dann in den Masterstudiengang „Afrikanische Linguistik“ an der Universität Leiden, den sie 2009 abschloss. Sie promovierte am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und an der Humboldt-Universität zu Berlin am Lehrstuhl für Afrikanische Linguistik und Sprachen und veröffentlichte ihre Dissertation unter dem Titel N!aqriaxe – The phonology of an endangered language of Botswana (2016). Linda hat sich insbesondere auf die Bereiche Phonologie der „Khoisan-Sprachen“ und Sprachkontakt spezialisiert und interessiert sich für die Rolle der Sprache bei der Weitergabe von (kulturellem) Wissen, aber auch für Sprache als identitätsstiftendes Merkmal. Parallel zu ihrer akademischen Laufbahn hat Linda viele Jahre lang in Nichtregierungsorganisationen gearbeitet (Klima ohne Grenzen, Orang-Utans in Not).

Ausgewählte Publikationen